Eltern zu sein ist eine der schönsten und erfüllendsten Erfahrungen im Leben.
Doch es ist auch eine der anspruchsvollsten und stressigsten. Die täglichen Herausforderungen, Verantwortlichkeiten und Erwartungen können Eltern an ihre Grenzen bringen.
Wenn die Erschöpfung überhand nimmt und die Freude am Elternsein verloren geht: Dieses Phänomen ist keine Seltenheit, sondern betrifft immer mehr Mütter und Väter in unserer Gesellschaft. Was sind die Ursachen, Symptome und Folgen eines Elternburnouts? Und was können betroffene Eltern tun, um sich zu erholen und wieder glücklich zu sein?
Ein Elternburnout ist ein Zustand der körperlichen, emotionalen und geistigen Erschöpfung, der durch eine chronische Überforderung in der elterlichen Rolle entsteht. Man fühlt sich ausgebrannt, hoffnungslos und inkompetent. Und hat das Gefühl, den Anforderungen der Kindererziehung, des Berufs, des Haushalts und der Gesellschaft nicht gerecht zu werden. Man verliert das Interesse und die Nähe zu den Kindern und zieht sich emotional von ihnen zurück. Die Folge sind oft Schuldgefühle, Selbstzweifel und Depressionen. Ein Elternburnout kann also die eigene Gesundheit und die Beziehung zu den Kindern und dem Partner negativ beeinflussen.
Vielfältige Ursachen.
Die Gründe hängen ab von der Persönlichkeit, den Lebensumständen, den Ressourcen und den Erwartungen der Eltern. Häufige Faktoren, die zu einem Burnout beitragen, sind im Folgenden zusammengefasst.
Überforderung: Die Anforderungen der Arbeit, des Haushalts und der Kindererziehung unter einen Hut zu bringen, kann eine Herausforderung sein. Es bleibt oft wenig Zeit für sich selbst, für Erholung, für Hobbys oder soziale Kontakte. Man fühlt sich permanent gestresst, gehetzt und unter Druck.
Perfektionismus: Viele haben hohe Ansprüche an sich selbst und ihre Kinder. Sie wollen perfekte Eltern sein, die alles richtig machen, und perfekte Kinder haben, die erfolgreich, glücklich und anerkannt sind. Sie vergleichen sich oft mit anderen Eltern und messen sich an unrealistischen Idealen. Sie kritisieren sich selbst und sind nie zufrieden mit ihrer Leistung.
Mangelnde Unterstützung: Viele Eltern fühlen sich allein gelassen mit ihren Problemen und Sorgen. Sie haben wenig oder keine Hilfe vom Partner, der Familie, von Freunden. Sie trauen sich auch nicht, um Hilfe zu bitten, um nicht als schwach oder unfähig zu gelten und isolieren sich von ihrem sozialen Umfeld.
Besondere Belastungen wie beispielsweise alleinerziehend zu sein, finanzielle oder berufliche Probleme, Beziehungsprobleme oder Trennung, chronische Krankheiten, Verhaltensauffälligkeiten oder Lernschwierigkeiten bei den Kindern, kulturelle oder religiöse Konflikte.
Was sind die Symptome?
Ein Elternburnout ist ein schleichender Prozess, der sich über Monate oder Jahre hinziehen kann. Die Symptome sind oft unspezifisch und können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Einige typische Anzeichen sind Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Nervosität, Traurigkeit, Apathie, Wut, Gedächtnisprobleme, Desinteresse, Suchtverhalten oder Gewalt.
Ein Elternburnout kann zu einer chronischen Erkrankung werden, die die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit stark einschränkt. Auch Konflikte und Entfremdung sind immanent. Das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder wird negativ beeinflusst, es kann zu emotionalen, sozialen oder schulischen Problemen führen.
Was tun?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einem Burnout vorzubeugen oder sich davon zu erholen:
Sich entspannen: Sich regelmäßig Zeit für sich selbst nehmen, um abzuschalten und neue Energie zu tanken. Sport treiben, meditieren, lesen, spazieren gehen, baden, oder einfach nichts tun.
Um Hilfe bitten: Eltern können sich an ihren Partner, ihre Familie, ihre Freunde, ihre Nachbarn oder professionelle Dienste wenden, um Unterstützung zu erhalten. – Zum Beispiel bei der Kinderbetreuung, im Haushalt, beim Einkauf, oder einfach ein offenes Ohr zu haben.
Sich vernetzen: Sich mit anderen Eltern austauschen, an Elterngruppen oder Elternkursen teilnehmen, um Tipps zu erhalten, Freundschaften zu schließen oder Spaß zu haben.
Sich annehmen: Sich nicht ständig mit anderen vergleichen. Sie sollten sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst sein und sich nicht unter Druck setzen, perfekt zu sein. Sie sollten sich ihrer Bedürfnisse und Grenzen bewusst sein und sich nicht überfordern oder aufopfern. Sie sollten sich ihrer Werte und Ziele bewusst sein und sich nicht von äußeren Erwartungen oder Vorgaben beeinflussen lassen.
Sich abgrenzen: Eltern sollten lernen, Nein zu sagen, wenn sie etwas nicht wollen oder können. Sie sollten lernen, Prioritäten zu setzen, wenn sie etwas Wichtiges oder Dringendes erledigen müssen. Sie sollten lernen, zu delegieren, wenn sie etwas nicht alleine schaffen oder jemand anderes es besser kann.
Wenn du das Gefühl hast, dich hier wieder zu finden, ist es ratsam, eine Beratung oder ein Coaching in Anspruch zu nehmen. In vielen Fällen ist dies extrem hilfreich und sorgt bereits nach wenigen Terminen für große Erleichterung. Und vergiss nicht: Du gibst täglich dein Bestes, das ist mal mehr und mal weniger. Aber immer genug. Wenn du Fragen zum Test oder zum Thema hast, freue ich mich auf deinen Anruf – bis dahin wünsche ich dir von Herzen alles Gute!
Liebe Grüße, Manuela.