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Modellflug: Hoch hinaus

Markus Weininger mit seiner Mamba im tiefen Messerflug. © Hubert Sonneck - MFC Eisenstraße

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Es hat die Menschheit schon immer begeistert:

Durch die Lüfte sausen und die Welt hinter sich lassen. Flugzeugmodelle lassen einen kleinen Teil davon wahr werden.

Den Obmann des MFC Eisenstraße, Franz Allmer, haben Modellflieger immer schon fasziniert: „Vor 50 Jahren war dieses Hobby aber nicht leistbar für mich. Als ich meinen ersten Flieger hatte, ist somit ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Mein Sohn interessierte sich auch dafür und wechselte sogar beruflich in diese Branche, also haben wir als Familie diese Leidenschaft geteilt.“ Besonders spannend findet er die komplexe Technik, wie die Teile funktionieren und alles zusammenspielt.

Fliegen bedeutet für viele auch Abschalten von Beruf und Alltag. Es erfordert volle Konzentration auf das Fluggerät, da haben andere Gedanken keinen Platz.

Vater und Sohn haben Spaß am Modellflugsport © UMSC Bussard.jpg
© UMSC Bussard

Vater und Sohn haben Spaß am Modellflugsport.


Reinhard Ballwein, der Obmann des UMSC Bussard fliegt derzeit nur Segelflieger, die mit Thermik arbeiten: „Es ist aufregend, wenn der richtige Bereich gefunden wird und der Flieger immer höher und höher steigt. Es fühlt sich an, als würde man selber fliegen.“

»Als ich zum ersten Mal
mit einem Modellflieger flog, ging ein Kindheitstraum in Erfüllung.«

(Franz Allmer, MFC Eisenstraße, Gresten)

Auch den leidenschaftlichen Modellbauer und -flieger Peter Ortner aus Waidhofen an der Ybbs haben Fluggeräte schon immer begeistert: „Vor 60 Jahren habe ich versucht, aus allem, was ich gefunden habe – zum Beispiel Haselnusszweigen und Gummiringerl – einen Flieger zu bauen. In meiner Jugendzeit gab es Fluggeräte mit Verbrennungsmotoren und Fernsteuerung. Ich konnte mir damals diese Dinge nicht leisten, also habe ich mit Freunden selbst Flieger gebaut. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich irgendwann Wettkämpfe in diesem Bereich absolvieren würde. Das war damals unrealistisch und trotzdem reizvoll.“

Hubschrauber-Flugmodelle © UMSC Bussard
© UMSC Bussard

Laut Ballwein kann jeder das Modellfliegen erlernen, der über etwas Fingerspitzengefühl und Feinfühligkeit verfügt. Das Interesse und der Spaß stehen stets im Vordergrund. Geflogen werden auch Hubschrauber oder Drohnen, immer mit einer Funkfernsteuerung. Den Kosten dafür – ab rund 100 Euro – sind nach oben keine Grenzen gesetzt.

Modellflieger selber bauen

In der kalten Jahreszeit baut Ballwein selbst seine Flieger. Der Trend geht ihm zufolge generell wieder zu Holzfliegern und zum Selbstbauen. „Es ist auch möglich, fertige Flieger zu kaufen oder sie aus einem Baukasten zusammenzustecken. Da gibt es Styroporflieger, die für Anfänger besonders geeignet sind“, so Ballwein.

Auch beim MFC Eisenstraße basteln die meisten Vereinsmitglieder ihre Flieger selbst. Manche aus Baukästen und manche komplett selber, aus Holz. Alles ist vertreten und auch erwünscht. „Die Faszination und Präzision eines Fliegers ist unglaublich. Man baut, und es funktioniert auch wirklich, für mich gibt es nichts Schöneres. Alle Modelle, die ich geflogen bin, habe ich selbst konstruiert und gefertigt und teilweise nach einer Saison weiterverkauft. Der Reiz daran ist, selbst etwas zu schaffen und im Wettbewerb dann auszuprobieren“, erzählt Ortner.

funk-fernsteuerung-für-modellflugzeuge © UMSC Bussard.jpg
© UMSC Bussard

Funkfernsteuerung für Modellflugzeuge.


»Alle Modelle,
die ich geflogen bin, habe ich selbst konstruiert und gefertigt…«

(Peter Ortner, Waidhofen an der Ybbs)

Wie bei jedem Hobby oder Sport gibt es auch hier ein breites Spektrum. So können Wettkämpfe geflogen werden oder man trifft sich aus reiner Freude und Spaß am Tun. „Unsere Mitglieder nehmen nicht an Wettkämpfen teil, sie fahren aber zu Seglertreffen von anderen Vereinen“, so Ballwein. Der UMSC-Bussard veranstaltet ebenfalls ein großes Seglertreffen, wo andere Vereine kommen und gemeinsam geflogen und gefachsimpelt wird. Schauflüge anderer Vereine besucht auch der MFC Eisenstraße zum regen Austausch über Technikfragen und das Fliegen allgemein. Bei Wettkämpfen ist auch Allmer derzeit nicht dabei: „Ich war jahrelang mit meinem Sohn viel unterwegs. Der Zeitaufwand und die finanzielle Komponente wurden aber doch zu viel. Das Hobby veränderte sich in einen Druck.“

Hobby versus Leistungssport

Peter Ortner war bei unzähligen Wettkämpfen dabei, erstmals 1972 bei den Landesmeisterschaften. 1978 ging sein Traum, Landesmeister zu werden, in Erfüllung. Für ihn ist es ein Unterschied, ob Modellfliegen als Hobby oder wettbewerbsmäßig betrieben wird: „Der Modellflugsport erfordert hartes Training, wo jeder Tag am Flugplatz verbracht wird und die Ziele, wie bei jeder anderen Leistungssportart, konsequent verfolgt und hart erkämpft werden müssen.“


Ortner ist mehrfacher Landesmeister und war auch bei den Europameisterschaften sowie im Nationalteam dabei. Seine Frau hat ihn jahrelang als Starthelferin begleitet und sein Hobby tatkräftig unterstützt. „Um gut fliegen zu können ist Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit erforderlich. Auf alles, was oben gesehen wird, muss schnell mit den Fingern an der Fernsteuerung reagiert werden. Man braucht Talent und Fleiß, aber auch Interesse und Spaß daran“, ist er überzeugt.

Ein paar Jahre lang war er wettbewerbsmäßig nicht aktiv, bis er begann, einen neuen Flieger zu entwickeln. Mit zwei Studenten hat er viel über die Technik gesprochen und mit ihnen einen neuen Motor konstruiert, welcher schließlich die selbst gesteckten Ziele erreichte. Eingebaut in einen neuen Flieger gewann er damit die Landesmeisterschaft 2017. Sein Motor erweckte das Interesse eines Unternehmens und wird nun produziert. Ortner: „Diese Tatsache ehrt mich sehr, dass meine Entwicklung von Experten angenommen wurde. Ich möchte noch weiter Wettkämpfe fliegen, weil es Spaß macht und es mit den Menschen, die ich treffe, viele schöne Momente gibt. Wir sind eine große Familie mit gemeinsamen Interessen und gemeinsamer Vergangenheit.“

Modellflugvereine

Der Flugplatz liegt zwischen Gaflenz und Weyer in Neudorf. Ein besonders schöner und ruhiger Platz für Modellflugbegeisterte und die, die es noch werden wollen! Interessierte, wie auch Mitglieder, können (nahezu) jede wichtige Information rund um die Interessengemeinschaft, Bilder und mehr aus der aktuellen Flugsaison auf der folgenden Seite abrufen:

MFI Neudorf

Eine seit 1972 bestehende Interessen-gemeinschaft gründete zehn Jahre später den Verein, der heute rund 65 Mitglieder zählt. Darunter auch vier Jugendliche unter 15 Jahren. Im Grunde ist fast immer jemand auf dem Flugplatz. Geboten wird auch Lehrer-Schüler-Fliegen: Zwei Modellflieger werden zusammengehängt, der Schüler fliegt quasi „nur“ mit.

Seit rund 30 Jahren existiert der rund 40 Mitglieder zählende Verein, bekannt für sein zweijährig stattfindendes „Mostfliegen“. Bei dem 2-Tages-Spektakel werden die Fluggeräte vor rund 2.000 Besuchern präsentiert. Piloten aus ganz Europa reisen an. Im Verein werden alle Sparten geflogen, von Anfänger bis zum Jetmodell.

Alljährlich werden beim „Kinderfliegen“ rund 15 bis 20 Kinder und Jugendliche mit dem Bau und dem Betrieb von Modellflugzeugen vertraut gemacht.
Der seit bereits über 40 Jahren bestehende Verein veranstaltet auch verschiedene
Wettbewerbe in Segelflug- und Hubschauberklassen.

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