Magisch und geheimnisvoll.
Es ist eine andere Welt, in die man eintaucht. Um die Welt der Höhlen zu erforschen, muss man als Mostviertler nicht einmal weit reisen, hier bei uns gibt’s ziemlich beeindruckende Exemplare.
Etwas mulmig ist dem Einen oder Anderen ja schon zumute beim Entschluss, eine kleine Höhlenexpedition zu unternehmen. Tief unter der Erde durch enge, dunkle Gänge schleichend. Ob es dort auch Fledermäuse gibt? Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, in Höhlen gibt es Fledermäuse – meist sogar ganz schön viele. Eng und dunkel ist es auch. Aber: Wer es dennoch wagt, wird reich belohnt: Denn unter zahlreichen Gesteinsschichten haben sich aus funkelnden Kristallen oder milchig-glänzenden Kalkablagerungen oft ganz atemberaubende Formationen gebildet.
Ötscher Tropfsteinhöhle
Die 575 Meter lange Ötscher Tropfsteinhöhle wird im Volksmund auch “Kerschbaumhöhle” genannt.
Den hohen Dorn, die Halle der feurigen Zungen und sogar Schneewittchen gibt es in der Kerschbaumhöhle, wie sie im Volksmund gern genannt wird, zu finden. 575 Meter lang und gut 54 Meter tief ist die Ötscher Tropfsteinhöhle. Hier gibt es allerhand bizarre Gesteinsformationen und einen mystischen unterirdischen See zu entdecken. Die Höhle ist über Kienberg, Gaming oder Lackenhof zu erreichen. Von Kienberg und Gaming in etwa 45 Minuten über die Jausenstation Schindlhütte, von Lackenhof/Steingrabenkreuz ist man etwa 1,5 Stunden unterwegs.
Nixhöhle
Zahlreiche Tropfsteingebilde mit geheimnisvollen Namen finden sich in der Nixhöhle.
Auf jeden Fall einen Ausflug wert ist die Nixhöhle. Sie befindet sich etwa einen Kilometer außerhalb von Frankenfels. Auf dem Weg durch die 1,4 Kilometer lange Höhle lassen sich zahlreiche Tropfsteingebilde mit geheimnisvollen Namen wie Madonna, Kaskadenfall oder Märchensee entdecken. Ihren Namen erhielt diese Tropfsteinhöhle durch die schneeweiße „Bergmilch“, die stetig von den Wänden tropft und gar beeindruckende Gebilde formt – im Volksmund auch „Nix“ genannt. Die Führung durch die Höhle dauert etwa eine Stunde.
»Ja, in Höhlen gibt es Fledermäuse – meist sogar ganz schön viele.«
Ein besonderes Highlight ist die Fledermausführung: mit einer Fackel ausgerüstet steigen neugierige Entdecker den 500 Meter langen Serpentinenweg bis zum Höhleneingang auf, um sich dann in der Nixhöhle gemeinsam mit einem erfahrenen Höhlenführer auf die Suche nach den flatternden Wildtieren zu begeben. Diese Wanderung dauert etwa 2,5 Stunden und findet nur zu bestimmten Terminen statt, welche auf der Homepage veröffentlicht werden.
Skizze des Teilskeletts des Höhlenbären Erich in der Frankenfelser Nixhöhle
Mit dem Auto kann man direkt bis zum Parkplatz Nixhöhle fahren, zwischen Frankenfels und Boding. Besucher, die mit der Mariazellerbahn anreisen, steigen am Bahnhof Frankenfels aus und gehen entlang der B39 Richtung Scheibbs etwa 20 Minuten bis zum Parkplatz Nixhöhle, danach den Serpentinenweg hinauf bis zum Höhleneingang.
Weitere sehenswerte Höhlen
Im Hochkarschacht findet sich der größte unterirdische Naturraum Niederösterreichs. Derzeit ist die Höhle für Besucher geschlossen.
Die Hochkarhöhle gehört zum in Niederösterreich selten anzutreffenden hochalpinen Höhlentypus und besitzt mit dem „Großen Dom“ den größten Hallenraum Niederösterreichs. Die Kohlerhöhle bei Wienerbruck zählt zu den schönsten Gipskristallhöhlen der Ostalpen und ist wegen ihrer blutrot gefärbten Sinterfahnen bekannt. Auf eigene Gefahr zu besichtigen sind die Römerhöhlen in Ruprechtshofen, in denen Gräber aus dem 1. Jahrhundert nach Christus zu finden sind.