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Mit einem ordentlichen Chopin-Frühstückspaket im Gepäck war unser nächstes Ziel gleich mal eine Tankstelle, um auch die GS für die gestrige Etappe zu stärken.

Wir hätten für den Sonntag eigentlich auch wieder ungefähr 800 Kilometer geplant, um abends in Riga einzuchecken. Doch dieser Plan konnte aufgrund von ein paar Zwischenfällen einfach nicht eingehalten werden. Deshalb sind wir nun in Litauen in Šakiai auf Zwischenstopp. Und weil es hier einfach so gemütlich ist, haben wir beschlossen, noch bis morgen zu verweilen.

Wie dem auch sei, wir fanden erstmal heraus, dass Polen teilweise eine sehr gehobene Tankstellenkultur pflegt, was das gastronomische Angebot betrifft. Die nächste Kuriosität des Tages: der polnische Grenzübergang nach Kaliningrad. Manch einer von euch mag nun vielleicht unsere Vernunft anzweifeln, doch Werner hat klarerweise im Vorfeld recherchiert und auch dank ein paar russischer Bekanntschaften beschlossen wir, unsere Route durch dieses Land zu führen.

Zurück zum Grenzübergang: Hier trafen wir ein paar – auch deutschsprachige – Familien mit Kindern und die kleine Katja (FOTO) erklärte mir, dass sie Bananen nicht isst, weil sie bäh sind. Es waren durchaus gemütliche und angenehme Stunden, doch nach ganzen 5 Stunden Wartezeit gewannen wir den Eindruck, dass die Beamten eher fürs Pause machen bezahlt werden.
Endlich im aus unserem Navi verbannten Land angekommen, war die Herausforderung, anhand der Straßenbeschilderung, Google Maps und Navi-Blindflug, nächtens den richtigen Weg zu finden.

Wir kamen durch Siedlungen, wo mindestens so viele bewohnte Storchennester, wie Häuser waren und weil wir wussten, dass die Spritpreise hier quasi symbolisch sind, peilten wir bald eine Tankstelle an. Ungeahnterweise wurde der Euro in bar abgelehnt und auch die Bankomatzahlung schlug fehl. Doch ein paar Einheimische sahen uns und bewunderten die bayrische Maschine. Ein junger Herr kam sogar gleich zur Stelle und bezahlte unsere Tankrechnung. Auch er wollte keinen Euro von uns, denn wie es scheint, freuen sich die Menschen in diesem Land einfach auch sehr, wenn sich Touristen hierhin wagen. Und die Gastfreundlichkeit kennt scheinbar keine Grenzen.

Apropos Grenzen. Nach ungefähr 150 Kilometern kamen wir zu unserer angepeilten Grenze nach Litauen, um herauszufinden, dass sie nur noch für Fußgänger geöffnet ist. Dank einer Tankstellenwartin, die nach wahrscheinlich 10 Stunden Dienst endlich Kassenschluss machte, sich aber dennoch Zeit für uns nahm, erfuhren wir von einem Grenzübergang 90 Kilometer weiter am anderen Ende von Kaliningrad, der auch für Fahrzeuge geöffnet sei. Diese äußerst hilfsbereite Frau konnte kein Wort Englisch und genau vier Worte Deutsch, weil sie russische Freunde in Deutschland hat. Diese rief sie gleich mal an, um uns weiterhelfen zu können. Also mehr Hilfsbereitschaft in so kurzer Zeit erlebten wir noch nirgendwo.

Anders dann an der litauischen Grenze, wo wir mit Argwohn bedacht wurden. Die Grenzkontrolle gestaltete sich verhörmäßig. Es wurde genauestens eruiert, warum und wie lange wir in Kaliningrad waren. Deshalb schafften wir es auch erst um halb vier Uhr morgens nach Litauen, weshalb hier gestern auch kein Eintrag mehr stattfand.

Morgen geht’s nach Riga und wir melden uns verlässlich wieder, es sei denn…. 😉

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