Heilkunde-Lehrgang und neues Praxisbuch
Kräuterexpertin Karin Buchart, Ernährungswissenschafterin und Lehrgangsleiterin, bietet im Gespräch einen Einblick in die Welt der Pflanzenwirkstoffe:
Liebe Karin, wie bist du zum Europäischen Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde gekommen und was macht es so besonders?
Das Thema Heilkräuter wurde in den letzten Jahren ziemlich strapaziert. So entstand die Idee, mit einem fundierten Lehrgang sowohl Laien als auch Gesundheitsberufe und Pädagogen anzusprechen. Die Schnittfläche aus Erfahrungswissen und wissenschaftlich gesichertem Heilpflanzenwissen, mit dem ich 15 Jahre gearbeitet habe, wurde mit der Alltagstauglichkeit ergänzt.
© Barbora Jonasova
© Barbora Jonasova
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Pflanzen, die unter Naturschutz stehen oder schwer verfügbar sind, wurden gestrichen und Einwanderer wie Ingwer, Kurkuma und einige heilende Gewürze kamen hinzu. Den Lehrgang haben externe Experten validiert, um eine wirklich gute fachliche Basis zu haben. Pflanzenheilkunde in dieser Form steht für den komplementären Einsatz zur Verfügung!
Im März 2025 startet die Ausbildung zum Pflanzenheilkunde-Praktiker. Was erwartet die Teilnehmer?
Der Lehrgang vermittelt Kräuterhandwerke, die praktisch geübt werden. Wir setzen an, mischen und ziehen aus, beobachten die Zubereitungen und lernen viel über das, was sich im Verborgenen tut. Wie sich die Pflanzenwirkstoffe verändern und wie sie dann auf uns wirken. Das empfinden viele Menschen als sehr inspirativ und befreiend. Es befähigt zum Selbermachen!
»Gelebtes und anwendbares Wissen wird immer wichtiger,
Selbstwirksamkeit ist das Schlagwort für unsere gesundheitliche Zukunft.«
Zwischen den Modulen ist genügend Zeit, um zu Hause die Lieblingsrezepte auszuprobieren. Wie und wie lange die Kräuterelixiere angewendet werden, ist ebenfalls Teil der Ausbildung. Das Buch und die umfangreichen Skripten begleiten den Lehrgang und ermöglichen schnelles Nachschlagen.
Was unterscheidet die Ausbildung beim Europäischen Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde von anderen Ausbildungsformaten am Markt?
Wir vermitteln die Schnittfläche zwischen Erfahrungswissen und wissenschaftlich nachgewiesenen Erkenntnissen durch erfahrene Trainerinnen und Trainer mit fundierten Ausbildungen. Das ist das wichtigste Unterscheidungsmerkmal.
Buchtipp:
Das Kräuterhandwerk:
Wie Sie die Wirkstoffe der Heilpflanzen gewinnen und für Ihr Wohlbefinden nutzen.
Ein Praxishandbuch mit vielen Rezepten
fürs allgemeine Wohlbefinden, erschienen im Servus Verlag.
ISBN 978-3710403866
Die Inhalte werden in alltagstaugliche Versionen gebracht, damit sie in der heutigen Lebenswelt einen guten Platz finden. Um das noch zu verstärken, wird der Teil Rituale neu integriert: Das Beispiel Räuchern zeigt, wie Heilpflanzen im Jahreskreis angewendet werden und wie wertvoll kleine, wiederkehrende Rituale die Anwendungen greifbar machen.
Wo und wann finden die verschiedenen Module statt?
Es ist wichtig, Heilpflanzen vor Ort erlebbar zu machen. Das Kräuterkraftwerk von Monika Vesely mit seinem wundervollen Kräutergarten ist daher bestens als Austragungsort geeignet. Zusätzlich wird die Ausbildung in den alten Gewölben des Schloss Goldegg in Salzburg mit den gleichen Inhalten angeboten. Einige Trainerinnen unterrichten sogar an beiden Orten. Günstige Übernachtungsmöglichkeiten sind mit Urlaub am Bauernhof oder in Goldegg sogar im Schlossturm möglich.
Ausbildung zum Pflanzenheilkunde Praktiker:
Infoabende Termine: 28. Jänner 2025 und 25. Februar 2025, jeweils 19 Uhr
Salzburg: 7. März bis 13. Juli 2025
Schloss Goldegg,
Karin Wenger und Lena Hollaus,
Tel.: 06415 82340
E-Mail: office@schlossgoldegg.at
Steinakirchen/Forst: 20. März bis 19. Juli 2025
Kräuterkraftwerk,
Thomas Pollak und Monika Vesely,
Tel.: 0664 43 026 30
E-Mail: info@eiap.eu
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Weitere InformationenErzähl bitte noch von deinem neuen Buch „DAS KRÄUTERHANDWERK“
Dieser Teil der Pflanzenheilkunde ist bisher noch zu kurz gekommen. Damit beginnt eine Verwandlung der Kräuter, weil ihnen die Pflanzenwirkstoffe entlockt werden und in eine andere Form gebracht werden: Wenn ein Blatt getrocknet, in Schnaps eingelegt oder mit heißem Wasser aufgegossen wird, gibt es unterschiedliche innere Werte frei. Am Beispiel von Salbei kennen das viele: das Salbeiblatt in Olivenöl gebraten duftet fein und schmeckt aromatisch. Wenn es mit kochendem Wasser übergossen wird und zehn Minuten zieht, zeigt es seine ruppigen Seiten: herb und trocknend auf der Zunge und ohne die feinen ätherischen Öle.
»Schon alleine das Gefühl, sich selbst helfen zu können,
wirkt sich gut auf unsere Gesundheit aus.«
Das Kräuterhandwerk wirkt auf die Kräuter und auf uns ein. Es findet demnach eine Metamorphose der Pflanzen und der Menschen statt, die mit den Kräutern hantieren. Veronika Halmbacher ist es gelungen, die Abläufe eindrucksvoll in harmonischen Farben darzustellen. Wer lieber jemandem über die Schulter schaut – so nach dem Meister-Schüler-Prinzip – kann das im Pflanzenheilkunde-Lehrgang tun.
»Das Kräuterhandwerk –
Buch und Lehrgang –
eröffnet die Kräuterwerkstatt für eigenständiges Tun.«
Sowohl Pflanzenheilkunde als auch das Thema Selbstwirksamkeit erleben gerade einen Boom in der Gesellschaft. Inwiefern siehst du einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Themen?
© Barbora Jonasova
Schon alleine das Gefühl, sich selbst helfen zu können, wirkt sich gut auf unsere Gesundheit aus. Und die Sehnsucht der Menschen danach ist groß, weil wir immer mehr vorgesetzt bekommen und uns dann ausgeliefert fühlen. Wobei sogar in den Verfassungen von Österreich und Deutschland das sogenannte Subsidiaritätsprinzip steht: alles, was Einzelne gut erledigen können, sollten wir ihnen auch überlassen. Und heilende Zubereitungen aus Kräutern können einfach und leicht selbst herzustellen sein. Pflanzenheilkunde stärkt somit die Selbstwirksamkeit.