Kraft der Worte.
Local Heroes nehmen mit auf Literaturspaziergänge, national gefeierte Literaten, Philosophen und Schauspieler begeistern bei Lesungen im Schloss Rothschild.
Mit dem brandneuen Veranstaltungsformat der Literaturtage setzt die Stadt Waidhofen an der Ybbs von 18. bis 21. April 2024 ein LESEZE!CHEN.
Es ist eine Hommage an die Kraft der Worte, die Vielfalt der Ideen und den unendlichen Raum menschlichen Denkens. Regionale Talente wie Alfred Eichleter, Theresa Elsner und Lydia Steinbacher bieten Programm für Erwachsene, Schüler und Kindergartenkinder. Mit Auftritten von Lisz Hirn, Vea Kaiser, Michael Ostrowski oder Polly Adler bietet das Festival eine Plattform für Austausch und Begegnung mit der Welt der Literatur in all ihren Facetten.
Ob packende Lesungen zu brennenden Themen unserer Zeit, inspirierende Gesprächsrunden oder spielerische Workshops für die Jüngsten – das Festival überzeugt mit Klasse und spricht alle Altersgruppen an.
Das Programm im Detail (Klick den Pfeil für mehr Infos):
18. April, 19.30 Uhr:
Lisz Hirn –
Der überschätzte Mensch
Was machen KI, Smartphone und ChatGPT mit uns als Mensch?
Eine Neubewertung des Menschseins von der Philosophin Lisz Hirn
Was ist der Mensch? Lisz Hirn widmet sich in ihrem klugen Essay keiner geringeren als dieser Urfrage der Philosophie. Die Frage, was den Menschen vom Tier unterscheidet, hat von Platon bis Nietzsche oder Foucault die Denker beschäftigt. Wenn wir Tiere nun nicht mehr essen wollen, nicht mehr essen sollen, was bedeutet das für das menschliche Selbstverständnis? Nicht zuletzt Klimakrise und Pandemie haben das Konzept vom Übermenschen ins Wanken gebracht. Stiehlt ihm künstliche Intelligenz nun endgültig die Show? Lisz Hirn entwirft einen neuen Ansatz: eine Anthropologie der Verletzlichkeit – für den Metamenschen zwischen Smartphone und ChatGPT.
19. April, 18 Uhr:
Evelyn Schlag
Interessante Romanfiguren und ihre Beziehungen zueinander
Einführung – Dr. Alfred Lichtenschopf
Evelyn Schlag studierte Germanistik und Anglistik und ist seit 2002 freie Schriftstellerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anton-Wildgans-Preis und den Österreichischen Kunstpreis. Zuletzt erschienen die Romane „Die große Freiheit des Ferenc Puskás“ (2011), „Yemen Café“ (2016) und „In den Kriegen“ (2022).
19. April, 19.30 Uhr: Vea Kaiser –
Heiteres & Herzerwärmendes.
Heiteres und Herzerwärmendes aus ihren Kolumnen, Essays und Romanen.
Gespickt mit Anekdoten und G‘schichterln, die man nicht nachlesen, sondern nur live erleben kann. Vea Kaiser wurde 1988 in St. Pölten geboren. Sie studierte Klassische Philologie in Zürich und Wien, wo sie heute als Schriftstellerin lebt. Ihre drei bisher erschienen Romane „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“ (2012), „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ (2015) und „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“ (2019) waren Bestseller, wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet. Ihre Kolumne „Fabelhafte Welt“ erscheint jeden Samstag in der Kurier-Freizeit. 2020 – 2021 war sie Mitglied der Jury zum Ingeborg-Bachmann-Preis und ist regelmäßig Gast in Literatursendungen wie dem Literarischen Quartett (ZDF) oder der Literarischen Soiree (OE1).
20. April, 18 Uhr:
Polly Adler –
alias Angelika Hager.
Schief gelaufene Dates, Männer, die Narzissmus leider nicht nur für eine Blumensorte halten…
… in esoterische Gefilde abgedriftete Freundinnen und ein Fortpflanz, der einem beständig moralinsauer die Welt erklären will.
Im Universum der Polly Adler lernt man Tücken und Irrsinn des Alltags durch die satirische Brille kennen. Seit vielen Jahren steht die „Kurier”-Kolumnistin Polly Adler (alias die Journalistin Angelika Hager) auf ihrem Beobachtungsposten und gießt ihr Leben in pointendichte Miniaturen. Inzwischen entstand eine TV-Serie, mehrere Bücher und diverse Comedyshows aus der Welt, wie Polly sie sieht. In Waidhofen wird Angelika Hager, die mit ihrer Polly-Adler-Show „Knietief im Glamour” mit Petra Morzé, Sona MacDonald und Sigrid Hauser auf der Bühne steht, ein „Best of” aus ihren letzten Büchern „Amourhatscher” und „Echt jetzt” lesen.
20. April, 19.30 Uhr:
Helmut Scharner –
„Mostviertler Kaiserin“.
Mord & Totschlag in seinen Mostviertler Kriminalromanen
Mai im Mostviertel: Im Garten der Schallaburg wird die Skikaiserin Simone Schnell bei einer Modenschau mit einer Dirndlschürze erdrosselt. Nach dem Ende ihrer aktiven Karriere hatte die berühmte Sportlerin mit zwei Jugendfreundinnen ein modernes Trachtenlabel gegründet. Rasch rückt die Modekonkurrenz ins Visier der Ermittlungen, doch auch ehemalige Teamkollegen ebenso wie Familienmitglieder neideten der jungen Frau den Erfolg. Der Fall ist von höchster Brisanz, und als ein zweiter Mord geschieht, geraten Major Brandner und Inspektorin Lindner gehörig unter Druck.
Helmut Scharner, geboren 1975 in Niederösterreich, ist derzeit als Sales Manager für den größten österreichischen Stahlkonzern tätig. Dabei zählt unter anderem die Schuhindustrie zu seinem Kundenkreis. Seine beruflichen und privaten Reisen führten ihn bisher in über 50 Länder. Mit seiner Familie lebt er im niederösterreichischen Mostviertel. In seinen Kriminalromanen »Mostviertler«, »Mostschlinge« und »Mostviertler Jagd« steht ein österreichischer Sportschuhhersteller im Brennpunkt. Helmut Scharner ist Mitglied der Autorenvereinigungen »Das Syndikat« und der österreichischen Krimiautoren.
21. April, 11 Uhr:
Matthias Settele jun. –
Literarische Matinee.
„Mein Waidhofen – Geschichten aus Stadt und Land“ / Poetische Reise durch Waidhofen
Matthias Settele besucht Plätze seiner Kindheit und setzt sie in Bezug zur Gegenwart. Wir reisen mit ihm vom Buchenberg bis zu den Felsen an der Ybbs, vom Lutherturm ins Urltal, vom Stadion bis in die Küchen und Gaststuben bekannter Wirtshäuser. In den Sach- und Lachgeschichten erfahren wir Unbekanntes aus der Stadthistorie: Wer waren die ersten Mountainbiker in Waidhofen? Was führte zum ersten Flash Mob im Schillerpark? Was war die Faschingdienstag Challenge? Wir lernen den geheimen Eingang in das Stadion kennen und erfahren, wie man ohne Geschirr kocht oder am Effizientesten eine Krippe bastelt, wer beim Stiefeltrinken bezahlen muss und was beim „Stümpfeln“ bei einem Unentschieden passiert. Wir blicken hinter die Kulissen des Kinos und des Stadtsaales, beleuchten die Anfänge der Mülltrennung und hören von Bleiwesten, Türkenpfeifer und dem Schule stangeln.
Fotos von Florian Böhm und ein Ensemble der Musikschule illustrieren die in fünf Kapitel strukturierte Reise durch die jüngere Stadtgeschichte. Alle Ortsteile kommen zu Wort und Bild, wir lernen jede Menge Originale kennen in bekannten und unbekannten Heldensagen vom Open Air am Grasberg bis zum Mesnerhaus. Lassen Sie sich entführen in ein vergnügliches Waidhofener Panoptikum aus wahren und erfundenen Anekdoten von der Schmalspurbahn bis zur Spindeleben.
21. April, 14 Uhr:
Literarischer Spaziergang.
Fred Eichleter (Lesung),
Theresa Elsner („All das Zwischenuns“),
Lydia Steinbacher („Wolgaland, Neue Tage“)
Fred Eichleter, Jahrgang 1949, versteht sich nicht als „Lyriker“, sondern sieht sich als „Grafiker“ seiner Worte. Er beweist in vielen Reimen seine große Liebe zum Ybbstal!
Seit seiner Pensionierung widmet er sich dem Schreiben, unter anderem für eine Waidhofner Wochenzeitung. Auch der Text zur Waidhofen Hymne „Waidhofen meine Stadt“ stammt aus seiner Feder.
Theresa Elsner: (ab15 Uhr) 2001 in einer niederösterreichischen Kleinstadt geboren, flüchtete sie schon in jungen Jahren in ihre Texte. Heute schreibt sie nicht länger, sie schreit. Brüllt Geschichten heraus, um nicht an ihnen zu ersticken, wirft eigene Worte vor fremde Füße. Im leisen Vakuum zwischen stilistischer Träumerei und markerschütternder Direktheit, wachsen ihre Texte zu Geständnissen. Zu Sentimentalitäten. Zu Gefühlen, die es nicht gibt. Sie haften kurz an den Lippen, bevor sie sich im Hals querlegen.
Lydia Steinbacher (ab 16 Uhr), geboren 1993, promovierte im Fach Deutsche Philologie an der Universität Wien und ist neben dem Schreiben auch als Redakteurin tätig. Die heute in Wien lebende Autorin wuchs in Hollenstein an der Ybbs auf und sammelte schon früh Erfahrungen im Schreiben. In der Vergangenheit wirkte sie an zahlreichen Literaturprojekten im In- und Ausland mit. Nach ihrem Erzählband „Schalenmenschen“ (2019) und dem Roman „Wolgaland“ (2022) knüpft Steinbacher mit dem neu erschienenen Lyrikband „Neue Tage“ wieder am Ursprung ihres literarischen Schaffens an.
21. April, 15 Uhr:
Andrea Kromoser –
Familienlektüre
Erwachsene entdecken neue Lieblingsbücher an der Buchtipp-Haltestelle
Erwachsene entdecken neue Lieblingsbücher für Kinder von 6 bis 10 Jahren: Andrea Kromoser ist mitsamt ihrer Bücherkisten vor Ort an der Haltestelle, zeigt sorgsam ausgewählte Kinderliteratur und beantwortet Fragen rund um die Themen Vorlesen und Selberlesen.
21. April, 17 Uhr:
Anna Baar – „He, holde Kunst“
Streifzüge und Randnotizen – Lesung und Gespräch / Moderation: Andreas Mittendorfer
Die in Wien und Klagenfurt lebende Schriftstellerin wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor Körner Preis und dem Humbert-Fink-Preis der Stadt Klagenfurt. 2022 wurde ihr der „Große Österreichische Staatspreis“ zuerkannt, seit diesem Jahr ist die Tochter einer Ärztin Mitglied im österreichischen Kunstsenat. Erst vor wenigen Wochen erhielt sie den Brüder Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau für ihr Buch „Divân mit Schonbezug“ (Wallstein Verlag). Andreas Mittendorfer ist seit 2005 Journalist beim ORF im Bereich Religionen und Ethik. Er stammt aus Ybbsitz, derzeit unterrichtet er an der Mittelschule Lunz am See Deutsch und Musik. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Katholischen Medien Akademie in Wien. Nach seinem Lehramtsstudium an der damaligen Pädagogischen Akademie der Diözese Linz studierte er Erziehungswissenschaften in Freiburg im Breisgau.
21. April, 18 Uhr:
Michael Ostrowski – „The Return of the Onkel“.
Musikalisch begleitet von Gerald Votava
Der Schauspieler Michael Ostrowski liest aus seinem Roman „Der Onkel“. Musikalisch begleitet wird er von niemand geringerem als Gerald Votava. Mike Bittini ist ein Spieler und Streuner, er war es schon immer. Nach siebzehn Jahren on the road kehrt er in seinem alten Ford Escort und den weißen Lederboots zurück nach Wien. Sein Bruder, der erfolgreiche Immobilienanwalt, ist ins Koma gefallen. Nun schleicht sich Mike in Sandros Villa. Gloria, Sandros Frau, ist alles andere als erfreut, Mike wiederzusehen. Sie kennt ihn nur zu gut. Und tatsächlich bringt der unberechenbare Onkel in kürzester Zeit die beiden pubertierenden Kinder des Bruders auf seine Seite, führt sich auf wie der Hausherr, legt sich mit den Nachbarn an und erklärt Glorias Mutter den Krieg. Und Gloria will ihn einfach nur noch loswerden. Will sie wirklich? Und was will Mike wirklich? Freuen Sie sich auf Auszüge eines Schelmenromans, der so unverschämt, lustig und lässig wie sein Held.
LESEZE!CHEN Programm für Kinder:
Aktionswoche der Stadtbibliothek von 15. bis 19. April, mit Führungen, Bilderbuchkinos, Bücherflohmarkt, Zeitungsrecherche für Schulkinder und vielem mehr.
Infos: buecherei@waidhofen.at und Tel.: +43 7442 511 229
20. April, 9 bis 11 Uhr:
Lucky Kids – Glücksworkshop
Begrenzte Teilnehmerzahl (für Menschen ab 5 Jahren)
Anmeldung unter 07442/511-102 beziehungsweise sabine.neubauer@waidhofen.at erforderlich (Kosten 3 Euro)
Die Lucky Kids bieten für Kinder ab 5 Jahre einen Workshop der (Glücks-)Gefühle.
Am Programm stehen eine Lesung aus dem Bilderbuch „Hase Lucky auf der Suche nach dem Glück“, eine Fantasiereise zum Glücksmoment, eine magische Glücksbrücke und ein Quiz, wo auf den Sieger ein Schatz wartet.
20. April, 15 Uhr:
Petra Forster –
„Frau Meier nimmt Platz“
Ein Mitmachtheater für Volksschulkinder
(Lirum-Larum-Lesespiel)
1 Frau – 4 Röcke – 7 Autorinnen – aus 3 Jahrhunderten – für viele Generationen
Frau Josefine Meier nimmt Platz und beansprucht ganz nebenbei von Anfang an das Publikum-ohne lange zu fragen. In ihrer Handtasche befindet sich eine feine Literatursammlung, über die es sich zu sprechen lohnt. Unter ihren Röcken verbergen sich einige Kulissen, die es ermöglichen auch die Autorinnen auf die Bühne zu bringen. Von Johanna Spyri bis Christine Nöstlinger u.v.a. Den Abschluss bildet ein Schattenspiel auf Frau Meiers Unterrock! Ob alle dieser Autorinnen gerne Röcke trugen/tragen kann ich an dieser Stelle nicht mit Sicherheit sagen!