Herz Mostviertel Route.
Alle Radrouten im Mostviertel sind gut beschildert.
Etwas früher wohl als bisher üblich standen heuer die Birnbäume bereits Anfang April in voller weißer Pracht. Evelyne Prieschl nutzte für diesen Erlebnisbericht für das PODKASTL die Gelegenheit, um bei traumhaftem Wetter in die Pedale zu treten und diese Radroute zu erkunden.
Immer wieder auf die Wetter App schauend hoffte ich diese Woche, dass es hält, was es verspricht: warmen Sonnenschein und blitzblauen Himmel, passend zur Mostbirnblüte Anfang April und zu meiner geplanten Radtour entlang der Herz Mostviertel-Radroute. Meine Wahl fiel auf diesen Radweg, da er mit der Beschreibung „Für Genussradler und Familien: sakrale Denkmäler und kulturelle Sehenswürdigkeiten auf verkehrsarmen Straßen“ eine tolle Tour versprach.
Attraktiv fand ich auch die Streckenführung mit Startpunkt beim Stift Seitenstetten, welches ich zugegebenermaßen noch nie besucht habe, über St.Peter/Au, das große Gemeindegebiet Weistrach mit vielen kleinen Ortschaften über Kirchstetten, Aschbach und Krenstetten nach Biberbach und wieder zurück nach Seitenstetten. Gefahren werden kann die Route auch in umgekehrter Reihenfolge, die Beschilderungen sind von beiden Seiten klar ersichtlich.
Der Startpunkt der Herz Mostviertel-Radroute ist das Stift Seitenstetten.
Die Strecke versprach, auf verkehrsarmen Straßen zu verlaufen, zwar einige Höhenmeter zu beinhalten, aber doch nicht zu viele. Denn trotz E-Bike werden bei Radrouten im teilweise hügeligen Mostviertel meist starke Wadenmuskeln und viel Kondition benötigt. Besonders wichtig war mir, wieder am Startpunkt zu enden, da ich es schwierig fände, mit dem Zug oder dergleichen wieder zum Ausgangspunkt zurück zu müssen. Los ging es also – wie erhofft – bei strahlendem Wetter und Vollblüte der Birnbäume, beim Stift Seitenstetten, wo ein Foto auf keinen Fall fehlen durfte. 🙂
Start- und Endpunkt ist das Stift Seitenstetten
Dass Seitenstetten touristisch gut besucht ist, konnten wir auch an diesem herrlichen Sonntag sehen. Zahlreiche Radfahrer genossen, genau wie wir, das Wetter per Rad und erkundeten die vielen Routen rund um Seitenstetten bzw. mit Startpunkt in Seitenstetten. Trotzdem fanden wir leicht einen Parkplatz beim Stift. Viele Touristen besuchten das Benediktiner Schloss mit dem historischen Hofgarten. Das Jugendhaus Schacherhof kann ebenfalls in Seitenstetten besichtigt werden.
Wir wollten sogleich starten und unsere 67 Kilometer bezwingen, und so reichte es nur für ein kurzes Foto beim Stift und schon folgten wir den grünen Beschilderungen unserer ausgesuchten Radroute. Wie die Beschreibung versprach, führte der Weg über sehr verkehrsarme Straßen, teilweise durch Wohngebiete, teilweise auf extra gebauten Radwegen neben befahrenen Straßen oder auch einfach nur auf ruhigen Landesstraßen, wo vereinzelt Höfe standen oder weit und breit nur Landschaft zu erblicken war.
Die Vorankündigung der Birnbaumblüte für Anfang April hielt ebenso stand: Es leuchtete entlang der ganzen Strecke sowie in der weiten Landschaft. Ebenfalls erbaulich waren die vielen blühenden Apfelbäume und zahlreiche gelbe Felder mit Löwenzahn. Rund 300.000 Birnbäume an der Moststraße zieren unsere Landschaft.
Sehenswürdigkeiten und kulinarischer Genuss
Doch nicht nur das Auge darf sich am Ausblick weiden, auch der Geschmackssinn kommt nicht zu kurz, sowie auch jene, die Interesse an der Kultur im Mostviertel haben. Entlang der Strecke kann das Schloss in St.Peter/Au besucht werden sowie auch die Pfarrkirche St.Stephan in Weistrach. Die Dorfkapelle in Wolfsbach und die Wallfahrtskirche Krenstetten in Aschbach laden ebenfalls zu einem Besuch und zu einer Pause vom Rad ein.
Es gibt viel zu sehen entlang der Radroute.
Familien mit Kindern bietet sich ein Abstecher zum Energieforscherweg in Biberbach an. Entlang der Strecke in den kleinen und auch größeren Ortschaften gibt es immer wieder Mostheurige und auch Gasthäuser, die eine Stärkung für den weiteren Radweg bieten.
»Muskelkraft und Kondition erfordern die Höhenmeter der Herz Mostviertel-Radroute.«
Ich habe die Höhenmeter etwas unterschätzt, die Hügel erfordern doch einiges an Kondition, Muskelkraft und Durchhaltevermögen, dafür hat uns unser Essen in Biberbach umso mehr gemundet. Besonders die erste Hälfte des Radweges – ausgehend von Seitenstetten Richtung St.Peter/Au – hat uns sehr gut gefallen. Etwas ermüdend ist die Führung der Radroute neben der Autobahn, doch wenn es dann wieder Richtung Kirchstetten und Aschbach geht, kann die schöne Landschaft mit ihren prachtvollen Bäumen des Mostviertels wieder in Ruhe genossen werden.