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… mit Werner und Sonja zur Mitternachtssonne am Nordkap.

Die Berglandschaft im Nordosten von Norwegen könnte eine Verwandtschaft von der in Mexiko sein, grüble ich so beim Durchfahren. Etwas weiter im Norden trafen wir einen Bikerkollegen aus Norwegen mit einer schon etwas ledierten KTM im markentypischen Orange, so wie die hier heimische Moltebeere (auch „Nordic Berry“). Verwandt mit Rosen und Himbeeren ist sie Lebensmittel und Heilkraut gleichermaßen.

Auf der Raststation kurz vor Nordkapp ging’s zu wie am Kirtag. Es gab sogar einen Marktstand mit vielen g’schmackigen Käsesorten, wo man sich durchprobieren konnte. Der Verkäufer nahm sogar Euro in bar an, als ich ihm sagte, keine Karte dabei zu haben. In ganz Norwegen ist ansonsten Kartenzahlung usus, nicht mal die heimischen Kronen sind als Bargeld gern gesehen.

Dann weiter – endlich wieder kurvigere Straßen! Glücklicherweise waren uns keine Rentiere im Weg. Diese scheinen sowieso einen eigenen Sinn für den Verkehr zu haben, denn wir sind auf rund 1.500 Kilometern sicher einigen hundert Rentieren begegnet, die auch mitten auf der Straße entlangtrabten – und es passte einfach. Vorbei an faszinierenden Felsformationen galt es auch manchmal, einer adrenalinsüchtigen Möwe auszuweichen, die ganz knapp vor einem daherkommenden Fahrzeug auf der Straße landet.

In Nordkapp dann märchenhafte Wanderwege und ein großes Touristenzentrum am nördlichsten Punkt Norwegens. Vor allem, wenn man mit einer großen Portion Glück im Gepäck anreist ist die Nacht hier ein ganz besonderes Erlebnis. Denn bei fast wolkenlosem Himmel und sommerlichsten Temperaturen kann man da oben leicht mal die Beine ins Meer hängen und dabei die Aussicht auf die Mitternachtssonne genießen. An dieser Stelle ein passender Buchtipp: „Der goldene Kompass“ – Band 1 der preisgekrönten Fantasy-Trilogie „His Dark Materials“. Die Story wurde auch verfilmt, mit Nicole Kidman, Daniel Craig und Christopher Lee. Sehr empfehlenswert, meint: eure Sonja 🙂

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Besuch auf der Polarhunde-Ranch:

Am Weg nach Nordkapp schauen wir noch bei Kai-Simon und seiner Frau Sandrine in Lakselv vorbei. Die beiden bieten tolle Abenteuerprogramme inmitten der Natur. Elche, Füchse, Rehe und Rentiere schauen hier immer wieder vorbei. Auch Canyoning und Nächtigung sind bei Wild Caribou möglich. Das Rudel Grönland-Hunde hautnah kennenzulernen, ist ein ganz besonderes Erlebnis! Diese Hunde sind dem Wolf am nächsten.
Kai-Simon klärt uns auf, dass hier in der norwegischen Provinz Finnmark die Rentiere (übrigens aus der Familie der Hirsche) das Sagen haben: deren sind hier rund 200.000 ansässig, aber lediglich 70.000 Menschen.

Sandrine, gebürtige Deutsche, die nach einem Praktikum schließlich in Norwegen ihr neues Zuhause fand, ist gelernte Goldschmiedin und produziert unter eigener Marke ansprechenden Schmuck. Ihre Werkstatt hat sie praktischer Weise gleich im Shop eingerichtet.

Sonja mit Faina im Gespräch über Wild Caribou.

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Pistenraupe am Nordmeer. Jetzt im Sommer ein verstörender Anblick 🙂

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Viele fahren mit dem Bike zum Nordkap – extrem viele mit einer BMW GS in unterschiedlichsten Ausführungen, weiters andere BMW Modelle und dann weit abgeschlagen die anderen Marken. Die Biker kommen von überall her, sogar aus der Türkei waren zwei dabei. Auch mit GS 🙂

Österreicher mit GS Adventure treffen auf Norweger mit Bike aus Österreich: eine schon etwas ältere KTM Adventure.

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Alles Banane – Marvins Mätzchen

Unser Maskottchen Marvin staunte nicht schlecht, als er einen gigantischen und sehr seltenen Artgenossen erspähte – eine Fahrradbanane am Nordkap! Unser hochprofessioneller Motorradreisebegleiter ist sehr aufmerksam, immer fröhlich und hat immer einen Blick auf die uns folgenden Fahrzeuge. Nur eine heiße Dusche könnte er mal wieder vertragen…

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Innerhalb einer Minute von 24 auf 10 Grad runter im rund 7 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der die Insel Magerøya, auf der der Nordkap-Felsen liegt, mit dem Festland verbindet. An der tiefsten Stelle fährt man 212 Meter unter dem Meeresspiegel und es ist saukalt hier. Wir hätten vorher die Windjacke überziehen sollen 😉

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Die gebürtige Tschechin Marcela von Northcape Nature zeigt uns unsere Unterkunft in Gjesvær mit Grillhütte, Sauna, Whirlpool und fantastischem Panorama. Hier kann man nicht nur Fischerhütten, sondern auch Boote für längere Zeit mieten und den Angelfreuden frönen.

71 Grad Nord: Unsere Aussicht am nördlichsten Punkt Europas.

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20 Kilometer bis zum Ziel: vom Quartier in Gjesvær (blauer Punkt) bis zum nördlichsten am Landweg erreichbaren Punkt: 71° 10′ 21“ – das Nordkap.

Auf dem 300 Meter steil aus dem Eismeer aufragenden Nordkapfelsen angekommen:
Nicht nur am windigen Felsen, sondern auch vom Panoramarestaurant aus – wer möchte bei einem gepflegten Achterl und feinen Speisen – wird der Anblick der Mitternachtssonne allnächtlich (aber taghell) von hunderten Gästen genossen.

Tipp: Etwas weniger Touristen – mit uns beiden fünf an der Zahl – fanden sich „ums Eck“ beim Kirkeporten – Kirchenportal – genannten Felsen. Schon die Fahrt hinüber, um Mitternacht taghell und 20 Grad, war ein besonderes Feeling. Der Fußweg zum Kirkeporten hat es in sich – steil hinauf und wieder steil hinab bis zum Meer kamen wir nach 25 Minuten Fußmarsch verschwitzt dort an und wurden durch den herrlichen Blick durchs Kirchentor auf das Nordkap-Horn belohnt: eine markante Felsformation an der Ostflanke des Nordkapplateaus.

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Und Tschüss! 🙂
Danke an dieser Stelle an das hervorragende Team von Richard Brandstetter Reisen und Haribus, welches uns an den 8 Tagen, wo unsere Route parallel verläuft, ganz toll unterstützt. Wir melden uns dann wieder von den Fjorden der Lofoten 🙂

von Sonja Cruz Flores und Werner Fally

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren:

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Eine Antwort

  1. Was für schöne Bilder von uns und so liebevoll geschrieben 😍 Vielen lieben Dank für euren Besuch! Herzlichste Grüsse von uns beidem und dem ganzem Pfotenrudel 🐶🐶🐶

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