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Wie wir mit dem Tod leben

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Der Psychologe Martin Prein

lässt in seinen moderierten Reflexionen den Umgang mit dem Tod zum Mittelpunkt werden. Gemeinsam versucht er mit Tiefgang, Leichtigkeit und Humor, Antworten zu finden. Aufklärung im besten Sinne.

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Worum geht’s beim Reflexions-Tag?

Wir versuchen, gemeinsam im Dialog herauszufinden, wie das Wissen um den Tod unser Verhalten, unser Denken und unsere Beziehungen beeinflusst. In kleinen Gruppen stellen wir uns unter anderen folgende Fragen: „Wie leben wir mit dem Tod?“ „Was macht es mit uns, zu wissen, dass wir tot sein werden?“ „Was richten wir in uns auf, um den Tod nicht immer präsent haben zu müssen, wie weichen wir ihm aus?“

Spannend!

Ja, das ist hoch interessant! Ich führe zum Beispiel auch in meinem „Letzte Hilfe Kurs“ in dieses Thema ein, das ist ein Eintagesseminar. Oft kam die Bitte: „Könnten wir nicht einen Tag länger über den Tod und seine Facetten reden?“ Genau das machen wir jetzt! Wir ergründen gemeinsam, was wir im Umgang mit dem Tod tun. Welche psychologischen Mechanismen haben wir eingebaut, denn zum Beispiel: „Irgendwann“ zu sterben heißt eigentlich „nie zu sterben“!

»Vielleicht liegt die Wurzel unserer ganzen Mühsal, der menschlichen Mühsal darin, dass wir alle Schönheit unseres Lebens opfern, dass wir uns verschanzen hinter Kreuzen, Moscheen, Ritualen, Ideologien, Fahnen, Nationen, um die Tatsache des Todes zu leugnen…«

(frei nach James Baldwin)
Stimmt, dieses „Irgendwann“ hilft…

Definitiv! Denn ein Teil von uns sagt dann: „Ich sterbe nie“, weil „irgendwann“ zu relativ ist. Wenn wir wüssten, wann wir sterben, würde das extrem viel für uns verändern. Es nennt sich die „Gnade der Ungewissheit“. Das ist ein Mechanismus von vielen, die wir haben, um mit dem Tod fertig zu werden. Was könnte aber die Essenz daraus sein? So gerne vertrösten wir uns auf „jenseitige Geschichten“ und das möchte ich nicht.

Martin Prein schafft es, das Thema Tod auch mit Leichtigkeit zu verbinden.


Wie gehen Sie an das Thema heran?

Erstens heißt es da, Ängste kennenzulernen! Und das heißt vor allem, sich den Mechanismen bewusst zu werden, die wir in uns anlegen, um diese Todesängste nicht immer spüren zu müssen. Zweitens, was müssen wir kulturell und gesellschaftlich tun, um diese Todesängste nicht immer erleben zu müssen? Was wäre, wüssten wir, dass wir alle in drei Tagen sterben müssten? Alles würde zusammenbrechen, Existenzängste ungeahnten Ausmaßes wären da. Zum Beispiel helfen uns Dialekte, Rituale und natürlich Beziehungen, Ängste zu stabilisieren.

»Was macht es mit uns, zu wissen, dass wir tot sein werden? Was richten wir in uns auf, um den Tod nicht immer präsent haben zu müssen?
Wie leben wir mit dem Tod?«

Wie hilft da der Reflexionstag?

Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Welt, das so intensiv um seinen eigenen Tod weiß, denn nur wir Menschen haben ein reflexives Ich-Bewusstsein. Beim Reflexionstag wollen wir in intensivem Dialog und ohne inhaltliche Vorgaben das Thema Tod in uns selbst ergründen. Alles, womit wir uns zum Thema beschäftigen, hat hier Platz. Die Auseinandersetzung mit den Ängsten rund um den Tod steht natürlich ganz oben und im Laufe des Seminartages wollen wir mehr „Angst-Freundlichkeit“ entwickeln. Angst kann sehr unzufrieden und depressiv machen. Das Ergründen der Ängste und vor allem das Annehmen diverser Gefühlszustände – egal ob Ängste, Wut, Trauer, Freude usw. – könnte zu mehr Selbstzufriedenheit führen. „Angstfreundlicher“ zu sein bedeutet daher, Mitgefühl mit sich selbst und seinen Gefühlswelten zu entwickeln: Jegliche Gefühle dürfen ihren Raum in uns einnehmen, wir nehmen sie an und lassen sie sein.

Was könnte mehr Selbstzufriedenheit bedeuten?

Wer zufrieden mit sich selbst und mit seinem Leben ist, der ist auch viel kraftvoller und vor allem auch freudvoller, auch im Umgang mit sich selbst fürsorglicher und liebevoller. In so einem Zustand schafft man es dann auch viel mehr, im Hier und Jetzt zu leben und vielleicht ist es gerade das, was Ängste in den Hintergrund rücken kann.

»Den Tod verdrängen wir alle NICHT, aber die Todesangst, die, verdrängen wir alle.«

Was tun Sie in dem Seminar nicht?

Definitiv helfe ich an diesem Tag keinen Leuten mit Angst vor dem Tod. Ich bin nicht der Psychologe vor Ort, der Leute behandelt. Aber klar besprechen wir, was das Sterben mit mir als Person macht und als Gesellschaft. Was tun wir, um diesen Ängsten bewusster zu begegnen. Der Tag ist auch getragen von einem gewissen Sinn für Humor und Leichtigkeit.

Was ist die Intention Ihrer Arbeit?

Wir sparen gerne den „einen, unangenehmen Teil des Todes“ aus. Ich gehe ganz bewusst gegen die „Verteelichtung des Todes“. Ich finde, wir machen uns oft grob „schuldig“. Wir lassen so vieles im Ungenauen mit dem Tod, auch das dürfte ein Mechanismus von uns allen sein. Ich bin so frech und behaupte, dass zum Beispiel alles, was man zum Thema Tod zu Allerheiligen liest oder im Fernsehen sieht, zu schön und vor allem weichgezeichnet ist. Ich klage sogar an, dass die meisten Massenmedien sich so einer Verdrängung des Todes „schuldig“ machen und genau das meine ich mit „Verteelichtung des Todes“. Die Angst, das Entsetzen, das Grauen, diese unangenehmen Seiten des Todes, die gehören auch zum Thema. Unbedingt! Darum bleiben meiner Meinung nach auch diese „schönen“ Berichte zu Allerheiligen ohne Nutzen, weil da so oft – ich sage nicht: immer – etwas fehlt.

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Das betrifft jeden.

Ja, sicher. Und genau da schauen wir an diesem Reflexionstag bewusst hin. Der Tod bleibt im Ungenauen, wir wissen nicht was uns erwartet. Den Tod verdrängen wir alle NICHT, aber die Todesangst, die verdrängen wir. Was auch ein Stück weit nötig ist, aber uns sollte diese Verdrängung zumindest bewusster werden, wir werden die Todesangst wahrscheinlich nie verlieren können. Was tun wir, wie leben wir, wie leben wir im Alltag dahin. Unbewusst nagen wir ständig am Knochen des Todes, und das ist uns viel zu wenig bewusst. Wie wollen wir die Beziehung zu uns selbst – Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge – und zu anderen bereichern, in dem Wissen um unseren eigenen Tod? Das ist die große Frage!

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Wie leben wir mit dem Tod?

Diese Frage beschäftigt Dr. Martin Prein seit über 20 Jahren. Seine praktischen Erfahrungen helfen allen, denen Tod und Trauer begegnen. Und er wirft die Frage auf, wie wir neu über die Endlichkeit sprechen können.

 

Seminar-Termine:

www.martinprein.at/
seminare-vortraege/
seminar-vortrag-jenseits-tod/

 

Info und Termine:

Tel.: 0650 42 014 43

E-Mail: info@martinprein.at

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